Lieber Heiliger Bischof Gellert!
Heute gibt es bei uns Lebkuchen in Hülle und Fülle und in ganz verschiedenen Formen. Allerdings weiß kaum noch jemand, woher der Lebkuchen seinen Namen hat. Das Geheimnis liegt in den Gewürzen: Was bei uns heute in jedem Supermarkt zu kaufen ist, war im Mittelalter eine unerschwingliche Kostbarkeit aus dem Orient. Die Gewürze aus dem Orient galten als Heilmittel. Und das nicht nur für den Leib: Ex Oriente Lux – aus dem Osten stammt das Licht, im Orient wurde Jesus Christus geboren, der Heiland, der Erlöser und Retter der Welt. Aus dieser geistlichen Würzmischung wurde das Lebkuchenrezept: Der Lebkuchen wurde zur süßen und heilenden Speise, die gleichzeitig auf den verweist, der uns an Leib und Seele heilt. Konsequenterweise wurde der Lebkuchenteig dann auch bald auf eine Oblate gesetzt, um auf die Eucharistie hinzuweisen, die ja das wirkliche Lebensbrot ist. Und da Christus uns durch seinen Tod und seine Auferstehung das Tor zum Paradies neu geöffnet und uns das ewige Leben in Fülle geschenkt hat, wurde später der Lebkuchen mit Konfitüre gefüllt. So zumindest habe ich das in meinen Büchern gefunden.
Ob das alles so stimmt? Wie auch immer: Es passt und lässt mich meinen Lebkuchen auf ganz neue Art genießen. Und eröffnet mir neue Wege, den Glauben im wahrsten Sinne des Wortes schmackhaft zu machen.
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